Donnerstag, 16. April 2015

Kehrichtdeponien am Strassenrand


Von Patras bis Pilos alle Kilometer grosse Haufen von nicht abgeführtem Kehricht rund um überquellende Kehrichtcontainer.

Der (mögliche) Hintergrund:
Mit dem EU-Beitritt mussten sich die Griechen verpflichten, den Kehricht nach EU-Vorschriften zu entsorgen. Griechenland erhielt massive Subventionen von Brüssel zum Bau von Kehrichtverbrennungsanlagen. Doch diese Milliarden versanken im Polit- und Planungssumpf der Griechen. Alle verstanden: Warum teure Entsorgungsanlagen bauen, wenn man den Kehricht gratis in Schluchten runterschmeissen kann? Damit entstand die paradoxe Situation, dass, wenn eine Stadt/ein Kehrichtabfuhrunternehmen den Müll wie bisher auf Abfallhalden entsorgt, sie angezeigt und Verantwortliche mit Bussen und Gefängnis bestraft werden können. Die Fuhrunternehmen beziehen zwar weiterhin den Lohn, doch sie dürfen den Ghüder nicht entsorgen, weil sonst Strafe droht.
Das ist gut für alle. Die Planer erhielten das Geld für die Planung, die Politiker erhielten das Geld für ihre Sitzungen. Dem Volk wird weisgemacht, Brüssel sei Schuld am Kehrichtdesaster, und als Trost müssen die Leute keine Kehrichtgebühren bezahlen. Summa summarum: alle profitieren ein bisschen von der Sauerei und hoffen, dass noch lange nichts passiert ...
(vielleicht gibt es auch noch eine andere Version)