Samstag, 31. Januar 2015

Baden in Hot Spring von Tarutung

Auf der Welt gebe es nur 2 solcher Sprudelquellen. 



Danach führte uns Roberto, ein Informatik-Dozent am Institut Teknologi in Balige, auf das Grundstück seiner Eltern mit heissen Schwefelquellen. Schönste Wasserlandschaften und Wasserfarben wie imYellowstone. Nur kein Mensch hier. Thomas schlug vor ein 5-Stern-Hotel aufzubauen und ein grosses Dach über die Quellen, für mich eine eher skurile Idee.

Roberto ist ein cleverer Typ, spricht fliessend englisch.
Er fragte mich:

„Is it true, that Switzerland ist he happpiest country in the world?“ Was, wie würdest darauf antworten? Was ist Glücklichsein? Was macht glücklich? Wer ist glücklicher, die Menschen hier oder bei uns? Es wurde ein langes Gespräch. Glück – das kann vieles sein, ausser Unglück. Aber vielleicht gehört auch das dazu. Wer keine glücklosen Zeiten erlebt hat, weiss nicht was Glück ist.



Roberto

Sebastian und Paul



Freitag, 30. Januar 2015

Thomas Pizzeria in Balige

Für Thomas ist Silimalombu zu eng. Er hat ein schönes Verhältnis mit Ratna, seiner Frau, aber im Dorf passt ihm niemand: "alle strohdumm". In Tuktuk habe er ein paar europäische Freunde und Bekannte, "aber die sind z.T. versoffen". Thomas nahm deshalb das Angebot von Sebastian an, in Balige in einer bestehenden Strassenkneipe eine Pizzeria einzurichten. In Balige (1 Std. Schiff und 2 Std. Bus von Silimalombu entfernt) hat er eine ihn ansprechendere Umgebung. Er will in Sumatra eine Pizzeria-Kette aufbauen im Franchising-System. Konzept erarbeiten, Material einkaufen, Rezepte schreiben, Leute für seine Kette ausbilden. Er denkt in der Grössenordnung von 1000 Pizzerias auf Sumatra. "Wenn das McDonalds kann, kann ich das auch. Ich bin schneller als McDonalds". Mit dem Geld will er TLP-Aktien aufkaufen und diese Firma schliessen. Die TLP ist ein grosses Cellulose- und Papierunternehmen, korrupt und umweltbelastend durch umfangreiche Abholzung ohne Wiederaufforstung, Luft- und wasserverschmutzend. „Wir essen diese Firma auf.“

Viel Glück Thomas!



Donnerstag, 29. Januar 2015

Bei der Gultom Familie in Silimalombu

Den Bauleuten, vor allem Tom, dem Zimmermann geholfen, der gerade Türrahmen herstellte für die Guesthousezimmer im Parterre des neuen Hauses.
Ein Gestell im Estrich gemacht.
Gebadet
Besuch von Tourist Thomas, der sich als Gast mit RBnB anmeldete. Er arbeitete bei Microsoft Schweiz, kündigte weil zu eintönige Arbeit, will ein Jahr lang herumreisen und sich neu orientieren.
Mit Sophie 1, gesprochen, einer Volunteering aus den USA. War nett. Sophie 2 aus London hat einen jugendlichen Slang, der für mich unverständlich ist. Ich versuchte ihr zu erklären, dass Englisch für mich eine Fremdsprache ist und ich viel Mühe aufwandte, diese einigermassen zu lernen. Sie möchte sich doch auch bemühen, deutlich zu sprechen, wenn sie mit mir kommunizieren wolle. Es nützte nichts. „Dear Sphie, I really try to understand you but what you just said, is a mystery to me, I just understood three words. Somehow it seems to me arrogant, when you just talk in this incomprehensible student slang. Are you?»

Gultoms Anwesen


Ratna sagt, sie sei von Beruf Fischerin. Jeden Morgen und Abend geht sie fischen mit Netz. Ausbeute: jeweils ca. 10kg Tilapia. Was nicht gegessen wird, verkauft sie auf dem Markt.

Blick über die Dächer von Gultoms Häuser

Meine Baukollegen Tom, John, Santa

Gultoms Häuser mit teilweise sichtbarem indonesichem Chaos rundherum.
 Ich hatte meine Kammer ganz links, direkt über dem Schweinestall.


Mein Arbeitsplatz für Estrichgestell, Bücherregal und
Schrank mit einfachsten Werkzeugen und schwierigem Rohmaterial

Vor dem Haus und rund ums Haus: Enten, Hühner, Hunde, Schweine,
Büffel mit entsprechendem Dreck bin zu Türschwelle,.
Meine Maurer-Arbeitskollegen





Mittwoch, 28. Januar 2015

Auf einer Batak-Hochzeit



Kaum in Silimalombu angekommen, wurde ich zu einem Hochzeit eingeladen. Die Batak haben eine sehr schöne Hochzeitstradition: Grosse Familien, schöne Kleider, schönste Batak-Musik, stundenlange Zeremonien, viele Ansagen, rituelle Akte wie dem Ehepaar Reis schenken, Tänze, die Darstellung des Zusammenhanges der Menschen. Es war wunderschön, irgenwie überkam mich der Reichtum dieser Kultur. Ich setzte mich und tat, was ein Mann in solchen Situationen tut: Ich weinte. Ich war gerührt. Ein Gefühlstsunami. Vor Glück, das erleben zu dürfen? Von der Herzlichkeit der Menschen? Vom herzlichen Empfang und meiner herzlichen Aufnahme in Sumatra? Von zu vielen Eindrücken der letzten Stunden?

Hier ist noch ein kurzer Clip mit Batak-Musik: Musik an Batak-Hochzeit 

In Silimalombu am Tobasee


Ratna organisierte eine Fahrt von Medan an den Tobasee, wo ihr Haus liegt. Respektive: Der grosse See entstand in einer jahrtausende alten Vulkancaldera. Inmitten des Tobasees bildetet der Vulkanschlot eine Insel von etwa 50km Durchmesser. Darauf liegt Ratnas Dorf Silimalombu. 

Man bat mich zu fahren, damit der Busbesitzer schlafen konnte. Warum in der Nacht? Warum nicht in der Nacht? Ratna war mein Co-Pilot. Darüber war ich sehr froh. Rechtsgesteuertes Auto in chaotischem Linkverkehr, wo rote Ampeln nichts bedeuten, dafür die unzähligen tiefen Löcher in der Strasse leicht zu einem Unfall führen können. Die 180 km Fahrt von Medan nach Prapat dauerte 5 Std. Ich schaffte es. Wir kamen um 03.00 an. Ich war geschafft.
An nächsten Morgen die Fahrt über den Tobasee, diese Ruhe, diese Schönheit!
Es hat sich gelohnt.

Dienstag, 27. Januar 2015

In Medan/Sumatra


Ratna, Thomas und Tom holten mich vom Airport Medan ab. Die Fahrradschachtel wurde fachgerecht auf Beja (=Tuktuk) gebunden. und los ging's ins Sumatra-Chaos live.

Herzlicher Empfang in der Familie der Schwester von Ratna. Gutes Essen, diese Aromen! Gespräche und dann ein 2-stündiges Video über den Tod von Lasmas Mann mit langen Zeremonien.

Thomas meint, der Schwager sei gestorben an antibiotikaresistenten Bakterien. Sumatra sei verseucht von Antibiotika und Anabolika in Crevetten- und Fischszuchten. Auch wenn du zum Arzt gehst wegen irgendwas, kriegst du immer auch gleich Antibiotika.

Montag, 26. Januar 2015

Samstag, 24. Januar 2015

Ein Tag auf Achse (nach Phnom Penh)

Das war ein langer Tag oh my Buddha, wie man hier sagt, resp. Oh, meine Radlerhaxen! Ich startete um 6.00 Uhr beim Morgengrauen in Krong Kep und gedachte bis Mittag Richtung Phnom Penh zu fahren, um dann in einen Bus zu verladen und den Rest auf 4 Rädern zurückzulegen. Aber als ich nach dem Bus fragte, da verstand mich niemand und konnte mir niemand helfen. In der nächsten Stadt dasselbe. In der übernächsten Stadt dasselbe. Dann war klar: das muss ich selber fahren. Das Schlimmste waren die 20km vor der Zentrum: Alles im Umbruch, Strassenbau, Stau, Sand zwischen den Zähnen, Sand in den Augen, Gestank, hu, das war hart. Schliesslich nach 170km am Ziel angelangt, dank 5 Bier, 4 Fruchtsäften, 2 Kokosnüssen und viel Wasser. 
Fazit: Spannend. Hier ein paar Eindrücke:

Morgendliche Reisfelder

Schüler auf Fahrrädern. Helloooo! (1000x)

Beeindruckend beladene Trucks

Vorbei am Hühnermarkt

Ortlieb-Taschen, Cambodia-Style

Zug fährt leider (noch) keiner

Gemischwarenhändler

Alles ist perfekt

Hausbau

Angekommen in Phnom Penh, am Mekong/Tonle Sap.

Billabong Hotel, sehr gut.

neue Brille anpassen

Dann Essen (viel und lange), dann noch Massage, dann schlafen (lange) ...  la o peel yub (gute Nacht)

Kopfgeburten - Was beim Radeln durch den Kopf geht


Diese Autofahrer kommen einem teilweise schon saunah. Wenn es Frauen wären konnte ich’s noch verstehen. Sie wollen meine Radlerhaxen aus der Nähe bewundern. Aber hier gibt’s nur weinige Autofahrerinnen. Ich habe mal eine Untersuchung aus England gelesen, die zum Schluss kam, dass velofahrende blonde Frauen mit 14cm grösserem Abstand überholt werden, als Männer. Wäre schön: 14 cm mehr.

Was es hier alles gibt! Wie glücklich sind Menschen im Reisfeldsumpf? Kürzlich gelesen: Paare, bei denen die Frauen das Gefühl haben, die Hausarbeit sei gerecht verteilt, haben mehr Sex.
Frauen sind oft unzufrieden. Männer sind harmoniefähiger. Wie werden Frauen wieder zufrieden? Wenn sie einen Sündenbock gefunden haben. Wer ist das Opfer? Der Mann. Der sucht in solchen fällen die Harmonie und gibt nach und schuftet, um den Grund der Unzufriedenheit aus der Welt zu schaffen. Er macht es so, wie die Frau will. Er wird zur Frau. Alle Menschen sind Frauen.

 Diese Armut links und rechts.
Ich hab mal in Geologie gelernt, dass überall kleinste Goldteilchen vorhanden sind. Also: Ich würde hier mit Gentechnologie neue Bakterien züchten, die Goldatome aus dem Meereswasser fressen & dann Goldmikrokacke scheissen. Dann kommen grössere Bakterien, die die Goldexkremente fressen und selber wieder grössere Goldkügeli scheissen. So entstehen Nuggets. Alle Menschen werden reich. So geht das. Gold ist Scheisse.

Was mache ich eigentlich hier? Ich leide. Will ich da sein? Will ich leiden? Pendelnd zwischen Fernweh und Hang zum Schrebergarten. Das ist das Leben.

 Diese Scheisslöcher in der Strasse. Dieses Loch sieht aus wie … der Abdruck eines abgestürzten UFOs. Sind das dort drüben Marsmenschen?

Mein Arsch wird hier pro Kilometer ca. das Zehnfache beansprucht als in der perfektionistischen Heimat. Und meine Eier! Gerüttelt und geschüttelt. Weichgeknetet.
In Wyoming gibt's als Menue " Bighorn Mountain Oysters mit French Fries" = Stierhoden

Die Verwirrung entsteht eigentlich dadurch, dass ich als Subjekt meine, ich sei objektiv. Für mein Gegenüber bin ich ein Objekt und für ihn in meinen Äusserungen völlig subjektiv.
Die eine Sicht ist so falsch, dass nicht mal das Gegenteil wahr ist: Die Sicht, die eigene Sicht sei die richtige.
Die Welt ist immer nur ein selbstgebasteltes Universum. Sagte schon Kant. Man sollte also immer selbstkritisch sein, sogar sich selbst gegenüber, hihi. Die Wirklichkeit heisst Wirklichkeit, weil sie nur das ist, wie etwas auf dich wirkt. Die Wirklichkeit wirkt anders auf andere.
Manchmal ist etwas einfach nur das, was es zu sein scheint, und damit hat's sich's. Mehr Einsicht auf Durchsicht in dieser Hinsicht ist aussichtslos.
Die Wirklichkeit besteht nämlich aus elektromagnetischen Strings in einem elfdimensionalen Quantenschaum. Also Gott. Ich bin ein Teil davon. Das hab ich mal gelesen.

... und vieles mehr ...

Freitag, 23. Januar 2015

Ke

Heute letzter Tag am Meer in Kep. OK, 's ist ein Swimmingpool, aber dahinter wärs.  Ich war zu faul, um mich von der Liegepritsche hochzurappeln.